In einem ungewöhnlichen Arrangement stellten heute Landeshauptmann Doskozil und zwei seiner Geschäftsführer ihre Absicht vor, das von Doskozil geplante Krankenhaus Gols durch schlichte Spekulation in erneuerbarer Energie finanzieren zu wollen. Das Finanzkonstrukt kostet die burgenländischen Steuerzahler 65 Mio. Euro und hängt maßgeblich von den Energiepreisen und von der Förderumgebung für erneuerbare Energien ab.
Dazu FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig: „Es stimmt zwar, dass Investitionen in erneuerbare Energien derzeit aufgrund der üppigen Förderungen und der völlig jenseitigen Energiepolitik der deutschen Ampel-Koalition europaweit gern getätigt werden. Die Gesundheitsversorgung im Bezirk Neusiedl am See aber an solche Spekulationen zu binden, zeugt von einem enormen Ausmaß an Verantwortungslosigkeit!".
„Es beginnt schon beim reinen Zahlenwerk, das Doskozil offenbar einmal mehr mit amateurhaften Excel-Kenntnissen berechnet hat: Das Land investiert 65 Mio. Euro in ein Projekt, welches im derzeitigen Marktumfeld eine Brutto-Rendite von etwa 6 bis 10% abwirft. Durch den Verkauf dieses Konstrukts möchte er dann ein Krankenhaus finanzieren, welches bei mindestens 150 Mio. Euro kosten wird. Ich bin mir nicht sicher, ob Doskozil nachgerechnet hat, wie viele Jahre er investiert bleiben muss, um diese Summe lukrieren zu können! Und mich verwundert seine grenzenlose Selbsttäuschung, dass sich die üppige Förderumgebung und die dadurch hohe Rendite auf erneuerbare Energie-Projekte noch viele Jahre lang aufrechterhalten lässt – zahlt das alles doch auch der Steuer- bzw. Gebührenzahler! Falls Doskozil es nicht bemerkt hat: Das Füllhorn des ´Green Deal´ ist seit den Europawahlen unübersehbar auf dem Rückzug!", kritisiert der FPÖ-Chef das massive Spekulationsvorhaben des Landeshauptmannes.
Aber auch das schiere Ausmaß der Projekte sorgt bei Petschnig für Kopfschütteln: „Sieht man vom geringfügigen Windkraft-Repowering in der Region Neusiedl-Weiden ab, kündigte Doskozil heute an, rund 2000 MW elektrischer Energie durch PV-Flächen erzeugen zu wollen. Das bedeutet im Klartext, dass, wenn er sich nicht wieder verrechnet hat, er mindestens 2000 Hektar Land im Burgenland mit seinen überdimensionierten Vorhaben zupflastern möchte. Zum Vergleich: Bei dieser Fläche handelt es sich um rund 20% der gesamten Rebfläche des Burgenlandes! Der Landeshauptmann riskiert also nicht nur das Steuergeld, sondern opfert auch wertvolles Land unserer Landsleute, um seiner Spekulation mit den Energiepreisen zu frönen! Denn wenn das Burgenland schon seit Jahren seinen Strombedarf rechnerisch selbst deckt, kann all die produzierte Energie nur für den Export verwendet werden. Dieser Größenwahn Doskozils muss gestoppt werden!", so der FPÖ-Obmann.
21. Juni 2024
SPÖ plant Krankenhaus-Finanzierung durch Spekulation mit Energiepreisen
FPÖ-Petschnig: Offenbar hat sich LH Doskozil wieder mal mit Excel versucht!