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20. November 2025

Schließung der Asylaufarbeitungsstelle in Schattendorf - Entwicklung ist volatil und keine Grundlage für Struktureinschnitte

Die Auflösung der Asylregistrierungsstelle Schattendorf stößt beim FPÖ Sicherheitssprecher Christian Ries auf Kritik und er warnt vor fehlender Vorsorge für mögliche kommende Flüchtlingsbewegungen.

Kritisch sieht der Sicherheitssprecher der FPÖ Burgenland, LAbg. Christian Ries, die Entscheidung des Innenministeriums, die Asylregistrierungsstelle in Schattendorf mit Monatsende zu schließen, die im Burgenland klarerweise für Diskussionen sorgen wird. Während das Ressort von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) den Schritt als logische Folge der stark gesunkenen irregulären Migration bewertet, äußert der FPÖ-Landtagsabgeordnete und Polizeibeamte Christian Ries deutliche Bedenken. Er sieht in der Maßnahme einen möglichen Verlust an Bereitschaft für zukünftige Herausforderungen. Laut Innenministerium sei die Zahl der Aufgriffe im Burgenland in den vergangenen Jahren drastisch gesunken.

In Spitzenzeiten – etwa 2022 – wurden pro Woche teils über 1.900 irregulär eingereiste Personen registriert, im Vergleichszeitraum 2025 hingegen nur noch wenige Dutzend. Das Ministerium führt diese Entwicklung auf verstärkte Grenzschutzmaßnahmen, internationale Kooperationen sowie technische und personelle Aufstockungen zurück. Daher soll die Registrierungsstelle in Schattendorf, die seit 2016 zur Erfassung von Asylwerbern betrieben wurde, aufgrund der veränderten Lage aufgelöst werden. Die 23 dort tätigen Beamten sollen künftig überwiegend im Grenzschutz eingesetzt werden.

Christian Ries stellt den aktuellen Rückgang irregulärer Migration zwar nicht in Frage, warnt jedoch vor einem falschen Sicherheitsgefühl. „Dass die Situation bei Asyl- und Migrationsbewegungen in der Vergangenheit starken Schwankungen unterlag, können wir aus dem Datenmaterial des BMI ersehen. Es ist richtig, dass die jährlichen Asylanträge in Österreich, gegenüber den Krisenjahren von über 80.000, sanken aber danach wieder anstiegen. Diese „Amplitude“ in den Bewegungen zeigt, dass keine Phase niedriger Zahlen als dauerhaft stabil betrachtet werden könne. Aus seiner Sicht spielt die globale Lage eine entscheidende Rolle, denn die derzeit geringe Zahl an Ankommenden hängt nicht nur mit den Maßnahmen der Polizei zusammen, sondern vor allem mit der weltweiten geopolitischen Situation – und die kann sich rasch verändern“, so Ries.

Besonders aufmerksam betrachtet Ries die Entwicklungen im Nahen Osten: „Die Reaktion der Zivilbevölkerung auf die großflächigen Zerstörungen im Gazastreifen, nur als Beispiel, ist schwer vorhersehbar. Aus meiner Sicht kann die Region jederzeit Ausgangspunkt größerer Fluchtbewegungen werden, ebenso wie andere Krisenherde weltweit.“

Ries befürchtet, dass Österreich durch die Reduktion bestehender Strukturen im Ernstfall erneut zu spät reagieren könnte: „Wenn die Zahlen wieder stark steigen, besteht die Gefahr, dass Behörden und Einsatzorganisationen abermals überfordert sind.“

Zur Auflösung der Registrierungsstelle meint der FPÖ-Abgeordnete: „Diese Vorgehensweise ist wenig vorausschauend. Es ist zwar nachvollziehbar Personal effizient zu nutzen, doch es ist ebenso notwendig, auf mögliche Szenarien vorbereitet zu bleiben. Der Schritt hat aus meiner Sicht das Potenzial, im Falle einer neuen Migrationswelle erneut zu Engpässen zu führen, zumal durch die Beamten aus Schattendorf ja auch 2 Bahnübergänge und 3 Straßenübergänge durch regelmäßig durchgeführte Grenzkontrollen überwacht wurden. Im Zivilleben käme auch keine Gemeinde auf die Idee die Feuerwehr in einen Sanitätsdienst umzuwandeln, nur weil es lange schon nicht gebrannt hat“, so Ries abschließend.

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