„Uns ist beim Lesen dieser Schlagzeile fast das Grammelpogatscherl im Hals stecken geblieben“, zeigt sich FPÖ-Landesparteisekretär Daniel Jägerbauer amüsiert über die neueste Posse aus dem Büro des burgenländischen Landeshauptmannes. „Gerade im Burgenland, wo der ORF mehr oder minder als SPÖ-Hauspostille agiert, ausgerechnet von Entpolitisierung zu sprechen, ist ein Treppenwitz der politischen Kultur. Wenn Doskozil den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als parteipolitisch missbraucht, um sein System der Kontrolle und Bevormundung auszubauen, wirkt sein Ruf nach Objektivität wie ein Feuerlöscher, der Benzin spritzt.“
Jägerbauer verweist in diesem Zusammenhang auf mehrere Beispiele aus den vergangenen Monaten, bei denen freiheitliche Presseaussendungen vom ORF Burgenland entweder gar nicht gebracht oder sinnentstellt wiedergegeben wurden: „In der heißen Phase der Landtagswahl wurde unsere politische Arbeit entweder verzerrt dargestellt oder gleich vollständig unter den roten Teppich gekehrt“, so Jägerbauer.
FPÖ-Landesparteiobmann und Nationalrat Alexander Petschnig hält fest: „Es ist bemerkenswert, dass Landeshauptmann Doskozil nun selbst die Notwendigkeit einer Entpolitisierung medialer Strukturen erkennt. Wenn auch erst spät. Ich bin umso gespannter, wie sich der einzige burgenländische SPÖ-Nationalrat Maximilian Köllner in dieser Frage positionieren wird. Bislang hat er sich stets artig an die Seite von Andreas Babler gestellt, ausgerechnet jenem Mann, der als Medienminister die Zügel fest in der Hand hält.“
Doskozil hat das politische Instrumentarium seines einstigen Mentors Werner Faymann perfektioniert. Die mediale Landschaft im Burgenland wird nicht, freundlich ausgedrückt, vereinnahmt.
Die FPÖ bekräftigt daher ihre Forderungen:
Erstens, die umgehende Abschaffung der ORF-Landesabgabe im Burgenland. Ein „Körberlgeld für den Landeshauptmann“, wie Jägerbauer es formuliert. Zweitens, ein Ende der ORF-Zwangsgebühr auf Bundesebene – ein längst überfälliger Schritt zur tatsächlichen Unabhängigkeit der Medien.
„Solange Landeshauptleute die Inhalte über ihre Pressestellen mitsteuern, bleibt jeder Ruf nach Entpolitisierung eine Farce. Doskozils Medienmacht muss nicht entpolitisiert, sondern endlich beendet werden. Der rote Filz gehört aufgeräumt“, so beide unisono.