Wieder einmal scheiden sich die Geister in Wiesfleck am Thema Sicherheit. Stein des Anstoßes diesmal ist die renitente Weigerung des Bürgermeisters ein Brandschutzbuch an Schulen und Kindergärten zu führen. Dazu die freiheitliche Gemeinderätin Ilse Jägerbauer: „Keiner weiß, ob das Personal für Brandschutz und -vorbeugung geschult ist, ob hinreichend Brandschutzmaterial wie Feuerlöscher und Rauchmelder installiert sind. Nichts!
Zu den Fakten: Grundsätzlich ist kein Brandschutzbeauftragter notwendig. Wenn aber ein Beauftragter auf freiwilliger Basis bestellt wird, und das ist in Wiesfleck der Fall, dann gelten alle Regelungen der technischen Richtlinien zu vorbeugendem Brandschutz.
Am 10.02.2021 gab es eine Besprechung mit Bgm. Krutzler, Vize-Bgm. Scheunbauer und FPÖ-GR Ilse Jägerbauer. „Ich wollte das Thema Brandschutz auf die Tagesordnung im Gemeinderat nehmen lassen. Das wurde mir mit der Ausrede verweigert, dass es sich nicht um Agenden des Gemeinderats handle. Also haben wir uns an besagtem Datum getroffen, weil ich in meiner Funktion als Gemeinderätin Einsicht in das Brandschutzbuch nehmen wollte“, so Jägerbauer.
Seitens der Gemeindeführung konnte mir aber nur das Brandschutzbuch des Gemeindeamtes vorgelegt werden. Jenes der Schule und des Kindergartens aber nicht. Bezüglich Schule wurde seitens des Bürgermeisters mitgeteilt, dass die Direktorin die Einsichtnahme verweigert. „Das ist natürlich ein veritabler Unsinn“, so Jägerbauer, „denn die Direktorin hat in ihrem Job sicherlich umfassende Aufgaben, die Gemeinde als Immobilieneigentümer ist aber natürlich zur Führung der Brandschutzbücher zuständig.“
Auch für den Kindergarten konnte nichts vorgewiesen werden. Die lapidare Begründung war, dass die Kinder aktuell nur in einem Ausweichquartier sind. „Wir nehmen zur Kenntnis, dass dem Bürgermeister die Sicherheit der Kinder und des Personals nur dann wichtig ist, wenn sie sich in gemeindeeigenen Räumlichkeiten befinden. Anders kann man diese Aussage – die im Übrigen falsch ist - nicht verstehen“, so Jägerbauer weiter.
Faktum ist, dass es, mutmaßlich seit vielen Jahren, keine Schulungen für das Lehr- und Kindergartenpersonal bezüglich vorbeugenden Brandschutzes, allgemeiner Brandverhütung und Verhalten im Brandfall gab. Zumindest wurde dies nicht dokumentiert und kann auch nicht glaubhaft gemacht werden.
Ebenso nicht nachweisbar sind aktuelle Kontrollen über technische Notwendigkeiten wie Feuerlöscher, Fluchtwege oder Rauchmelder. Ebenso gibt es keine Nachweise über die Unterweisung für Vereine, welche die Räumlichkeiten (bspw. Turnsaal) der Gemeinde benutzen. Zu schlechter Letzt gibt es nicht einmal einen stellvertretenden Brandschutzbeauftragten, welcher aber gesetzlich vorgeschrieben ist.
„Die Gemeinde als Brandbehörde, konkret in Person des Bürgermeisters Chaos-Christoph Krutzler, hat hier wieder einmal versagt was das Thema Sicherheit in Wiesfleck betrifft. Erschwerend kommt hinzu, dass Krutzler die Feuerwehruniform trägt und somit eigentlich Fachexperte in diesem Bereich sein sollte, zumindest aber in der doppelten Funktion auch ein erhöhtes Maß an Verantwortung trägt. Dieser Verantwortung wird er – wieder einmal – nicht gerecht. Wiesfleck verzweifelt leider langsam an seinem Bürgermeister!“, schließt Jägerbauer.