FPÖ-Klubobmann Ing. Norbert Hofer fordert umfassende Aufklärung über sämtliche Sonderverträge in der burgenländischen Landesverwaltung. In einer schriftlichen Anfrage an Landeshauptmann Hans Peter Doskozil verlangt er detaillierte Informationen zu Anzahl, Kosten und Zweck dieser Vereinbarungen in den vergangenen fünf Jahren.
„Die Bevölkerung hat ein Recht zu erfahren, wie viele Sonderverträge bestehen, welche Summen dafür aufgewendet werden und ob diese Posten tatsächlich gerechtfertigt sind“, betont Hofer. „Es mag Ausnahmen geben, in denen ein Sondervertrag notwendig ist. Wenn ihre Zahl jedoch steigt, während viele Bedienstete im öffentlichen Dienst hervorragende Arbeit ohne derartige Zusatzkonditionen leisten, ist das ungerecht und demotivierend.“
Besonders kritisch sieht Hofer die Vergabe solcher Verträge an ehemalige oder aktive Politiker. Hier müsse offengelegt werden, auf welcher Grundlage diese zustande kommen.
Im öffentlichen Dienst gelten grundsätzlich klar geregelte Gehalts- und Vertragsbedingungen, die für vergleichbare Positionen einheitlich sind. Sonderverträge weichen von diesen Standards ab und ermöglichen individuelle Vereinbarungen, etwa zu Gehalt, Zulagen oder Arbeitszeit. Solche Abweichungen sind nur dann vertretbar, wenn sie transparent begründet und im öffentlichen Interesse liegen.
Sonderverträge bergen das Risiko, als „maßgeschneiderte“ Lösungen für Einzelpersonen zu dienen und damit den Eindruck von Begünstigung oder parteipolitischer Einflussnahme zu erwecken. Eine Häufung dieser Praxis untergräbt die Motivation der übrigen Mitarbeiter, die sich an die regulären Strukturen halten, und kann langfristig zu Unzufriedenheit sowie Problemen bei der Personalbindung führen.