Scharfe Kritik übt der freiheitliche Geld- und Währungssprecher im Nationalrat und burgenländische FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig am geheimnisumwitterten Besuch von Finanzminister Marterbauer im SPÖ-Klub Burgenland. „Ob es sich um einen offiziellen Termin im Sinne der Republik oder doch bloß um eine parteipolitische Plauderei bei Fürsts Klub-Kaffee gehandelt hat, bleibt im Dunkeln. Weder das Finanzministerium noch Landeshauptmann Doskozil hielten es für nötig, die Öffentlichkeit zu informieren. Das allein spricht Bände!”, so Petschnig.
Brisant sei dabei vor allem der Zeitpunkt. Erst vor wenigen Tagen hatte Marterbauer öffentlich über staatliche Preiseingriffe bei Lebensmitteln nachgedacht. Ein gefährlicher Anschlag auf die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, wie Petschnig warnt: „Wir erleben hier das gefährliche Andocken zweier wirtschaftlicher Irrlehren. Auf Bundesebene Marterbauers planwirtschaftlicher Dirigismus, im Burgenland die bereits gescheiterten `Dosconomics´. Zusammen ergibt das keine Politik für die Bürger, sondern ein Horrorszenario aus Funktionärswirtschaft, Klientelversorgung und ruinösem Etatismus.“
Auch der burgenländische Klubobmann Roland Fürst bekommt sein Fett weg: „Wenn man Fürsts Facebook-Bildern Glauben schenkt, war der Austausch vor allem eines: fotogen. Gekünsteltes Lachen für den Klubobmann ersetzt aber keine transparente Kommunikation über Inhalte. Was besprochen wurde, bleibt nebulös. Wahrscheinlich, weil es außer inflationären Phrasen nichts zu berichten gibt.“
Doch Petschnig erinnert an die konkrete Realität: „Die SPÖ Burgenland stellt bei jeder Sitzung des Landtages millionenschwere Anträge auf Bundesmittel. Wenn Marterbauer diesen Selbstbedienungsladen auch noch durchwinkt, dann gute Nacht, Steuerzahler!“
Petschnig warnt: „Marterbauer sollte sich entscheiden, ob er als Minister der Republik oder als Funktionär der SPÖ agiert. Beides gleichzeitig geht nicht. Die Bürger erwarten eine Politik mit Hausverstand und keine sozialistischen Wunschträume, die schon in Venezuela und Nordkorea gescheitert sind.“