Der Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft Burgenland, Thomas Karacsony, befürchtet eine Nahversorgungskrise mit Grundnahrungsmitteln und auch eine Futtermittelknappheit im Grenzbereich Burgenland – Ungarn und fordert die Landwirtschaftskammer und Bundesministerin Köstinger zu raschem Handeln auf.
„Die Dienstleister im Agrarsektor im grenznahen Bereich erbringen mit ihren landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten Dienstleistungen sowohl in Österreich, als auch in Ungarn, wobei der Großteil (ca. 60%) ihres Umsatzes in Ungarn generiert wird. Um dieses Geschäft weiterhin aufrecht zu erhalten und österr. wie auch ungar. Kunden bedienen zu können, müssen sie als Dienstleister die Grenze in beiden Richtungen passieren können. Speziell ist nicht nur die Existenz der ungar. Kunden in sehr großem Maße von der Erbringung unserer Dienstleistungen (Saat, Pflegemaßnahmen, Ernte, Transport, Vermarktung der Ernte, Bereitstellung Betriebsmittel, etc.) abhängig, sondern auch die unserer Landwirte, die Grundbesitz oder Arbeitsstellen in Ungarn haben und dort ihrer Arbeit nachgehen müssen und zwar jetzt und nicht in 2, 3 Monaten. Auch der Agrarhandel mit Heu und Stroh ist zurzeit mit inländischen LKW´s nach Ungarn nicht möglich und dies kann, und wird á la longue, dort zu einer Futterknappheit führen“, so Karacsony.
Das wirft für Karacsony für die grenzüberschreitende Landwirtschaft folgende Fragen auf:
- Fällt der Transport von landw. Betriebsmitteln, später dann Ernteprodukte, mit Traktoren, jetzt ersatzlos aus?
- Wie ist der Grenzübertritt mit selbstfahrenden Arbeitsmaschinen möglich?
- Wie kann die Regelung für österr. Pendler, denn auch solche gibt es im Burgenland, in landwirtschaftlichen Produktionsstätten in Ungarn verbessert werden?
- Wie sollen künftig heimische Landwirte ihre Felder in Ungarn bearbeiten, wenn schon die Fahrt zur Arbeitsstätte in Ungarn nicht möglich ist?
- Wann wird die ÖVP-dominierte LWK endlich in Wien bei der ÖVP dominierten Bundesregierung vorstellig, um rasch eine Einigung mit Ungarn zum Wohle beider Länder herbeizuführen?
„Landwirtschaftsministerin Köstinger ist als Kärntnerin die grenzüberschreitende Tätigkeit unserer Bauern vielleicht nicht bewusst, aber das Weiterbestehen vieler Betriebe hängt im Burgenland davon ab, ob auf beiden Seiten der Grenze gewirtschaftet werden kann. Die LWK Burgenland muss endlich tätig werden, um Köstinger die Notwendigkeit von Verhandlungen mit Ungarn vor Augen zu führen!“, so Karacsony abschließend.