Das Buschaos im Burgenland spitzt sich weiter zu. Laut einer Reporterin bestreiten die Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB), dass es Beschwerden gegeben habe. Die Fakten sprechen jedoch eine klare Sprache: In Deutsch Schützen wurde die Linie komplett eingestellt. Eine Berufsschülerin und ein Arbeiter warteten am Montagmorgen vergeblich auf den Bus – er kam schlicht nicht. Auch ein BAST-Fahrzeug als Ersatz wurde nicht bereitgestellt. Schließlich mussten beide privat abgeholt und in die Arbeit bzw. Berufsschule gebracht werden.
Selbstverständlich gab es nach Arbeit und Schule auch keine Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Deutsch Schützen – erneut musste privat organisiert werden, dass die beiden sicher nach Hause kommen. In dieser Woche und darüber hinaus ist das längst keine Ausnahme mehr, sondern trauriger Alltag für viele Burgenländerinnen und Burgenländer.
LAbg. Thomas Grandits, Verkehrssprecher der FPÖ Burgenland, stellt eine klare Frage: „Ist ein Lehrling oder ein Arbeiter weniger wert als ein Schüler? Jeder Mensch, der zur Arbeit oder zur Schule will, hat Anspruch auf Verlässlichkeit im öffentlichen Verkehr. Alles andere ist respektlos gegenüber jenen, die Tag für Tag ihren Beitrag leisten.“
Da auch aus anderen Regionen ähnliche Rückmeldungen kamen, wurde die Lage über die VOR-App überprüft – stellvertretend im Bezirk Oberwart. Das Ergebnis ist ernüchternd: Zahlreiche Linien fahren nicht. Regionen wie Schlaining, Neumarkt oder Goberling sind derzeit völlig abgeschnitten. Der Busverkehr nach Pinkafeld – wo Berufsschulen und viele große Betriebe liegen – wurde bis 4. November eingestellt. Auch für viele weitere Ortschaften im Bezirk gilt dasselbe.
Auffällig ist, dass insbesondere jene Ortschaften, die einen direkten Bezug zur VBB oder Mitarbeitern haben, weiterhin hervorragend versorgt sind. Ein Ortsteil von Pinkafeld aber – Hochart, ohne Nahversorger oder sonstige Infrastruktur, ist dagegen komplett ohne Busanbindung. „Das ist nicht nur ungerecht, das ist ein Versagen auf ganzer Linie“, so Grandits.
Dass die VBB trotz dieser Lage öffentlich behaupten, es gäbe keine Probleme, sei für Grandits schlicht Realitätsverweigerung: „Wer die Augen vor den Fakten verschließt, hat die Verantwortung für die Menschen verloren. Während leerfahrende Geisterbusse quer durchs Land fahren und das tägliche Bild prägen, stehen fleißige Schüler und Arbeiter am Straßenrand. So darf öffentlicher Verkehr im Burgenland nicht aussehen.“
Die FPÖ Burgenland fordert daher eine sofortige Kurskorrektur: „Wenn öffentlicher Verkehr, dann für alle. Berufsschüler und Arbeiter sind keine Menschen zweiter Klasse. Es braucht endlich Planung, Verlässlichkeit und Respekt vor jenen, die unser Land am Laufen halten. Das Burgenland braucht echte Veränderung – und wir werden dafür sorgen, dass sie kommt. Damit die kommenden Jahre wieder gute Jahre werden.“
Damit nicht wieder behauptet werden kann, die Aussagen würden nicht stimmen, sind im Anhang einige Screenshots aus der VOR-App beigefügt, die unseren Pressedienst inhaltlich belegen und die aktuelle Situation eindeutig zeigen.