Die Lust auf einen Urlaub ist ungebrochen hoch, die Reiselust boomt nach den Corona-Jahren wieder. Nur kommen offenbar viel zu wenig Urlauber ins Burgenland, wie die neuen, niederschmetternden Zahlen für die Monate Januar bis Mai 2022 zeigen.
„Deshalb haben sich der für den Tourismus verantwortliche Landeshauptmann und sein Tourismusgeschäftsführer offenbar eine neue Strategie überlegt: Wenn wir schon kein Plus haben, dann feiern wir einfach das Minus von 8,5% im Vergleich zum Jahr 2019 als Erfolg“, kommentiert FPÖ-Tourismussprecher Alexander Petschnig mit Bitterkeit die niederschmetternden Zahlen.
Der gegenwärtige Niedergang des burgenländischen Tourismus ist in mehrfacher Hinsicht katastrophal: „So hat das Burgenland zusätzliche 4 Mio Euro in das Projekt ´Bonusticket´ gesteckt, besser gesagt eigentlich versenkt. Was diese Aktion gebracht hat sieht man an den aktuellen Zahlen - nämlich rein gar nichts!“, so Petschnig.
„Und man muss schon genauer hin- und ein wenig hinter die Kulissen schauen, denn Minus ist nicht gleich Minus. Im Vergleich zu 2019 stehen dem Burgenland rund 1000 zusätzliche Betten zur Verfügung. Bei einer durchschnittlichen Auslastung von 50% sollten allein durch diese neuen Betten 180.000 zusätzliche Nächtigungen entstehen! Dazu kommt das neue, digitale Meldesystem, das Hannes Anton und ich ab 2019 installieren ließen und welches seit dem Vorjahr im Burgenland aktiv ist. Allein durch dieses Meldesystem sollten sich die Nächtigungen, die nun viel genauer erfasst werden können, deutlich steigern lassen – Branchenkenner sprechen von rund 10% aller Nächtigungen, die beim alten Erfassungssystem durchgerutscht sind. Dieser Faktor allein macht bei den 2,5 Millionen Nächtigungen des Vorjahres zusätzliche 250.000 Übernachtungen in der Statistik aus!“, erklärt der ehemalige Tourismuslandesrat.
Petschnig weiter: „Deshalb ist das Ergebnis in Wahrheit eine totale Katastrophe, weil eine ehrliche Vergleichsrechnung zu 2019 nochmals einen Rückgang von zusätzlich mindestens 400.000 Nächtigungen ausweisen würde. Das Minus beträgt dann aber nicht 8,5%, sondern 25% – weit jenseits aller anderen Bundesländer, auf die Geschäftsführer Tunkel unpassenderweise herabschaut! Alle anderen Bundesländer (außer Wien) haben aber auch mit der Herausforderung des Wintertourismus zu kämpfen – das scheint der Herr Geschäftsführer geflissentlich zu übersehen“.
Für Petschnig bestätigen die Zahlen die völlige Plan- und Konzeptlosigkeit der für den Tourismus verantwortlichen Personen: „Geschäftsführer Tunkel tappt völlig im Dunklen, der Landeshauptmann feiert zwischen den Festspielen Minus-Rekorde und der Aufsichtsratsvorsitzende der Burgenland Tourismus GmbH, der bei seinem Antritt mit vollmundigen Ansagen im ORF aufgefallen ist, schweigt in jeder Facette. Daher wundert es auch niemanden mehr, wenn sämtliche Fachleute des Burgenland Tourismus Reißaus nehmen und kündigen – zum schwersten Nachteil für das Burgenland. Die neue Partnerschaft mit dem ARBÖ sollte besser für den Burgenland Tourismus eingegangen werden, denn dort ist Pannennothilfe dringendst nötig!“, schloss der FPÖ-Chef.
25. Juli 2022
Burgenland Tourismus: Jetzt wird sattes Minus schon als Erfolg gefeiert!
LAbg. Petschnig: „FPÖ bestürzt über grandiosen Niedergang der Tourismuszahlen im Land!“