„Die aktuelle Arbeitsmarktstatistik zeigt einmal mehr: Wer nur auf Beschäftigungszahlen schaut, verkennt die Realität vieler Menschen im Burgenland“, stellt der freiheitliche Landtagsabgeordnete und Arbeitnehmersprecher Sandro Waldmann klar. Zwar ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um +0,7 % ganz leicht gestiegen – auf geschätzte 115.000 Personen – aber gleichzeitig nimmt die Zahl der Arbeitslosen, der Schulungsteilnehmer und der Langzeitarbeitslosen deutlich zu.
„Fast jeder dritte Arbeitslose ist mittlerweile langzeitarbeitslos. Die Zahl der gesundheitlich eingeschränkten Personen ohne Job liegt bei über 2.450 – das sind 33,5 % aller Arbeitslosen. Diese Menschen brauchen keine Schulung, sondern echte Perspektiven!“, so Waldmann.
Besonders alarmierend sei der Anstieg bei jugendlichen Arbeitslosen: +6,9 % im Vergleich zum Vorjahr. „Junge Menschen werden im Bildungssystem weder gefördert noch fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Und gleichzeitig verliert die Lehre weiter an gesellschaftlichem Stellenwert“, kritisiert Waldmann.
Auch die Zahl der offenen Stellen ist rückläufig: Im Vergleich zum Vorjahr stehen um –6,8 % weniger Jobs zur Verfügung.
Gleichzeitig verzeichnet das Burgenland einen starken Anstieg bei Schulungsteilnehmer: Mit 1.949 Personen befinden sich derzeit +222 mehr als im
Vorjahr in AMS-Schulungen – ein Plus von +12,9 %. „Das zeigt klar, dass viele Maßnahmen in Wahrheit nur der statistischen Kosmetik dienen. Wer nicht vermittelt wird, wird in Schulungen geschickt – echte Lösungen bleiben aus“, so Waldmann.
Waldmann fordert:
- Eine Entlastungsoffensive für Betriebe, damit wieder echte Jobs entstehen
- Maßnahmen gegen Langzeitarbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung
- Eine Reform der Schulungsprogramme, die echte Vermittlung statt statistischer Kosmetik bewirken
- Eine Stärkung der Lehre und Jugendförderung im ganzen Land
„Wer Probleme dauerhaft lösen will, muss endlich die Ursachen angehen – und nicht die Symptome verwalten“, so Waldmann abschließend.