In der heutigen Pressekonferenz haben Klubobmann Norbert Hofer und Landtagsabgeordnete Michaela Brandlhofer ein klares Bild von der Realität vieler Frauen im Alter gezeichnet: Ein Leben voller Arbeit, Verantwortung und Sorge für andere endet für immer mehr Betroffene in bitterer Armut.
Laut aktueller Daten von Statistik Austria gelten rund 180.000 Frauen über 65 Jahre in Österreich als armutsgefährdet – das entspricht 20 % dieser Altersgruppe. Besonders dramatisch ist die Situation für alleinlebende Pensionistinnen: Mehr als jede Vierte lebt unter der Armutsgrenze. Zum Vergleich: Bei Männern über 65 liegt die Armutsgefährdung bei lediglich 13 %.
Ein System voller Hürden und Ungerechtigkeiten
Frauen erhalten im Durchschnitt 40 % weniger Pension als Männer – das bedeutet oftmals nur rund 1.594 € brutto im Monat. Hinterbliebenenpensionen sind für viele Frauen die einzige Einkommensquelle im Alter, doch sie liegen bei mageren 1.075 € brutto. Und während Waisenpensionen beitragsfrei bleiben, werden auf Witwenpensionen weiterhin 5,1 % Krankenversicherungsbeitrag eingehoben. Wer jahrzehntelang gepflegt und Kinder betreut hat, wird vom System regelrecht abgestraft: Maximal vier Jahre pro Kind werden derzeit pensionswirksam angerechnet – wer mehr leistet, verliert Ansprüche. Besonders absurd: Verheiratete Frauen erhalten oft keine Ausgleichszulage, weil das Einkommen des Partners gegengerechnet wird.
Pflege als Armutsfalle – auch im Burgenland
Die FPÖ zeigt auf, dass insbesondere Frauen in Pflegeberufen von Altersarmut bedroht sind. Im Burgenland verdient eine Altenpflegerin mit zehn Jahren Berufserfahrung nur rund 50 € mehr als eine Reinigungskraft im öffentlichen Dienst am ersten Tag. Der Aufstieg zur Pflegefachassistenz ist mit hohen Kosten und organisatorischen Hürden verbunden – trotz vermeintlicher Förderungen. Wer heute in diesen Berufsfeldern zu wenig verdient, landet morgen unter der Armutsgrenze.
Blick nach Schweden – Vorbild statt Ausrede
Während in Österreich gestritten wird, schafft Schweden Fakten: Bis zu vier Jahre pro Kind werden dort mit bis zu 75 % des Durchschnittslohns pensionswirksam angerechnet. Pflegezeiten – auch für die Betreuung behinderter Kinder – werden bis zu 15 Jahre gewertet. Und: Die Grundrente ist individuell garantiert, unabhängig vom Ehepartner. Ergebnis: Nur rund 12 % der älteren Frauen in Schweden sind armutsgefährdet – in Österreich fast doppelt so viele.
Fünf Punkte, die jetzt umgesetzt werden müssen:
1. Ausweitung der pensionswirksamen Anrechnung auf acht Jahre pro Kind
2. Pflegezeiten ohne bürokratische Hürden anerkennen
3. Abschaffung der Haushaltslogik – individuelle Grundsicherung statt Kollektivbestrafung
4. Krankenversicherungsbeiträge auf Witwenpensionen ersatzlos streichen
5. Faire Entlohnung und durchlässige Weiterbildung für Pflegekräfte
Norbert Hofer abschließend:
„Die stillen Heldinnen unserer Heimat haben genug auf sich genommen – Kinder großgezogen, Eltern gepflegt, Familien zusammengehalten. Wer solche Lebensleistung nicht in barer Münze würdigt, hat den Bezug zur Realität verloren. Unsere Mütter, Großmütter und Pflegekräfte verdienen Respekt – und zwar nicht erst nach ihrem Tod.