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05. November 2025

Probleme in der Pflege beseitigen

Qualitätsregeln jetzt, Personalschlüssel vereinheitlichen, Erhöhung des Pflegegeldes für Pflege daheim

FPÖ-Klubobmann Ing. Norbert Hofer begrüßt die angekündigte Qualitätsoffensive der Bundesregierung für die 24-Stunden-Betreuung: „Einheitliche, verbindliche Standards für Vermittlungsagenturen sind überfällig – besonders im Burgenland, wo der Anteil der über 65-Jährigen österreichweit zu den höchsten zählt.“ Nach Regierungsangaben sollen die neuen Kriterien ab Februar 2026 vorliegen und in der Pflegeentwicklungskommission mit Ländern und Gemeinden finalisiert werden.

Hofer knüpft daran drei konkrete Punkte mit besonderer Bedeutung für das Burgenland: Erstens müsse die Vermittlung von Betreuungskräften endlich „ordentlich geregelt“ werden. Heute gilt Personenbetreuung als freies Gewerbe – der Einstieg ist niederschwellig, formale Befähigungsnachweise sind nicht erforderlich. „Das öffnet Graubereichen die Tür – ausgerechnet dort, wo Menschen besonders verletzlich sind“, so Hofer. Er fordert, auf dem bestehenden, bisher freiwilligen Gütesiegel für Agenturen aufzubauen und dieses als verpflichtenden Branchenstandard mit regelmäßigen Kontrollen festzuschreiben.

Zweitens soll Pflege daheim spürbar besser unterstützt werden. Hofer schlägt vor, das Pflegegeld ab Stufe 3 um 50 Prozent zu erhöhen, wenn die Versorgung zu Hause erfolgt. „Das entlastet Familien, stärkt Selbstbestimmung und ist volkswirtschaftlich mehr als vernünftig“, argumentiert er. Haushalten bleiben heute dennoch erhebliche Eigenanteile, die in vielen Fällen nicht zu stemmen sind. Es folgt dann ein Ausweichen auf die stationäre Betreuung. Eine gezielte Aufstockung des Pflegegeldes für häusliche Szenarien würde genau dort wirken, wo Betreuung tatsächlich stattfindet.

Ein weiterer Vorteil einer stärkeren Förderung der häuslichen Pflege ist die finanzielle Entlastung der Gemeinden. Wenn ältere Menschen zu Hause betreut werden können, müssen sie seltener in stationäre Pflegeheime übersiedeln – und genau dort entstehen für die öffentliche Hand die höchsten Kosten. Reicht Pension und Pflegegeld im Heim nicht aus, übernimmt die Sozialhilfe den Rest, deren Finanzierung sich Land und Gemeinden teilen. Jede erfolgreiche Betreuung im eigenen Haushalt verringert also die Zahl jener Fälle, in denen Gemeinden mitzahlen müssen. „Jeder Euro, der Pflege daheim ermöglicht, spart vielfach Gemeindegeld und schont damit die öffentlichen Budgets“, betont Hofer.

Drittens verlangt Hofer einen bundesweit einheitlichen Mindest-Personalschlüssel in stationären Einrichtungen: „Es darf nicht sein, dass ein Burgenländer im Pflegeheim weniger wert ist als sein Cousin in Wien.“ Tatsächlich unterscheiden sich die Vorgaben für Personalbemessung je nach Bundesland deutlich. „Transparente, verbindliche Regeln für alle neun Länder sind ein Gebot der Fairness“, so Hofer.

Stationäre Pflege ist – je nach Bedarf und Bundesland – um ein Mehrfaches teurer als ein gut organisiertes häusliches Setting. „Jeder Euro, der Betreuung zu Hause ermöglicht, hält Menschen in ihrer vertrauten Umgebung – und entlastet gleichzeitig Land und Gemeinden“, unterstreicht Hofer.

Für das Burgenland ist die Weichenstellung besonders wichtig: Der 65-plus-Anteil der Bevölkerung liegt bei rund 24 Prozent – deutlich über dem Österreich-Schnitt. „Wir sind ein Land des Miteinanders. Gute Betreuung soll zuerst dort stattfinden, wo Menschen ihre eigenen vier Wände haben“, so Hofer abschließend.

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