Nach Insiderinformationen soll der geplante Ankauf der Neuen Eisenstädter durch das Land von den Verkäufern abgesagt worden sein. Damit wäre der von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil forcierte Zugriff auf eine der bedeutendsten Wohnbaugenossenschaften des Landes gescheitert. Es wäre – nach dem Fiasko rund um den Müllverband – der nächste schwere Fehlschlag der jüngsten Einkaufspolitik.
Zugleich heißt es, Doskozil erwäge nun eine Klage gegen die Neue Eisenstädter wegen angeblich zu hoch verrechneter Zinsen. Aus Sicht der FPÖ legt das nahe, dass der Deal nicht auf einem fairen Angebot, sondern auf politischem Druck beruhte.
FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer:
„Wenn Verkäufer absagen und der Landeshauptmann als Reaktion Klagsphantasien ventiliert, ist das Vertrauen restlos verspielt. Wer mit Druck statt mit Fakten arbeitet, richtet Schaden an – für Mieter, Mitarbeiter und den Standort. Wir verlangen vollständige Transparenz: Alle Verhandlungsunterlagen, Gutachten und Rechtsmeinungen sind umgehend offenzulegen. Die Causa ist ein Skandal ersten Ranges – politisch wäre Doskozil damit rücktrittsreif.“
FPÖ-Landesparteiobmann MMag. Alexander Petschnig:
„Die Einkaufstour auf Pump muss sofort enden. Bevor auch nur über neue Übernahmen nachgedacht wird, braucht es valide Budgets, ordentliche Rechnungsabschlüsse und eine klare Governance in der Landesholding. Nach dem Müllverbands-Desaster jetzt ein weiterer Bruchlandungsversuch – so führt man kein Land. Wir fordern einen sofortigen Ankaufstopp und eine Sondersitzung des Landtags zur lückenlosen Aufklärung.“
FPÖ-Wohnbausprecher Thomas Grandits:
„Gemeinnütziger Wohnbau ist kein Spielfeld für Machtspiele. Wenn Zinsthemen im Raum stehen, sind diese sachlich und rechtskonform zu klären – ohne politischen Übernahmedruck. Wir wollen Sicherheit für Mieterinnen und Mieter statt PR-getriebener Abenteuer. Jede weitere Verunsicherung der Bewohner ist unverantwortlich.“
Die FPÖ fordert:
1. Sofortige Offenlegung sämtlicher Verhandlungs- und Entscheidungsgrundlagen (Prüfberichte, Bewertungen, Rechtsgutachten).
2. Ankaufstopp für weitere Unternehmenskäufe bis zur Vorlage vollständiger Budgetzahlen und eines Rechnungsabschlusses.
3. Verlässliche Zusagen an Mieter und Mitarbeiter: keine Nachteile, keine Mehrbelastungen, volle Transparenz über die nächsten Schritte.
Hintergrund: Der nun kolportierte Klagsweg des Landeshauptmanns wegen angeblich zu hoch verrechneter Zinsen bestätigt aus Sicht der FPÖ den Eindruck, dass der Ankauf inhaltlich nie tragfähig war. Statt seriöser Verhandlungen sei Druck aufgebaut worden – mit absehbar negativen Folgen für das Land.