FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer warnt angesichts des anhaltenden Bevölkerungsrückgangs im Südburgenland vor einem schleichenden Strukturverlust in weiten Teilen des Landes. „Während sich das Nordburgenland erfreulich entwickelt, schrumpft die Bevölkerung im Süden – und auch das Mittelburgenland steht zunehmend unter Druck. Das ist kein Randthema, sondern eine zentrale Zukunftsfrage für unser ganzes Land“, so Hofer.
Im Jahr 2024 hat das Burgenland insgesamt Einwohner verloren – fast ausschließlich in den südlichen Bezirken. Besonders junge Menschen verlassen die Region. „Viele beginnen als Tages- oder Wochenpendler – aber bleiben dann ganz weg. Das entzieht dem Land nicht nur Bevölkerung, sondern auch Know-how, Engagement und Zukunftsperspektiven“, warnt Hofer.
Norbert Hofer, selbst gebürtiger Südburgenländer, hat viele Jahre im Nordburgenland gelebt und gearbeitet. „Ich sehe mit großer Freude, was im Norden erreicht wurde – im Bereich Infrastruktur, Wirtschaft und öffentlicher Verkehr. Das ist ein Erfolgsmodell, das Mut macht. Aber auch im Süden und im Mittelburgenland muss jetzt nachgezogen werden. Es darf kein Ungleichgewicht entstehen – wir brauchen ein Burgenland der gleichen Chancen.“
Positiv hebt Hofer den Ausbau des Campus Pinkafeld der Hochschule für Angewandte Wissenschaften hervor: „Das ist ein starker Impuls für die Region und ein Modell, das zeigt: Wenn man in Bildung investiert, investiert man in Zukunft.“
Umso wichtiger sei es, nun auch die Basis zu stärken. Denn mit einer Schulabbrecherquote von 30,7 % nach der Pflichtschule liegt das Burgenland an der Spitze in Österreich. „Das ist ein Alarmsignal. Bildung muss von Anfang an gestärkt werden – mit mehr Qualität, gezielter Förderung und modernen Ausbildungswegen“, fordert Hofer.
Ein zentrales Problem bleibt laut Hofer die fehlende Bahnanbindung des Südburgenlands. „Der Busverkehr ist eine sinnvolle Ergänzung, aber kein Ersatz für eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur.“ Während der Personenverkehr im Nordburgenland ausgebaut wurde, sei der Süden faktisch abgekoppelt.
„Als Verkehrsminister habe ich alle Voraussetzungen geschaffen, um die Strecke Friedberg–Pinkafeld–Oberwart–Steinamanger vor allem für den Personenverkehr zu reaktivieren – sogar mit einer Zusage aus Ungarn. Dieses Projekt wurde unter der damaligen grünen Verkehrsministerin gestoppt. Das war ein Fehler und ich bin überzeugt, dass wir das wieder aufgreifen können“, so Hofer.
Die FPÖ fordert ein umfassendes Maßnahmenpaket für die strukturschwächeren Regionen des Landes, mit vier klaren Schwerpunkten:
Ø Arbeitsplätze im Land halten: durch gezielte Betriebsansiedlungen und Programme wie StartUp Burgenland
Ø Bildung stärken: von der Pflichtschule bis zur Hochschule, mit praxisnahen Wegen und gezielter Talentförderung
Ø Infrastruktur verbessern: Bahnanbindung reaktivieren, Glasfaser ausbauen, Mobilität sichern.
Ø Familien entlasten: durch leistbares Wohnen, Kinderbetreuung und echte Wahlfreiheit für Eltern.
Hofer abschließend: „Das Burgenland ist ein Land mit Herz, Vielfalt und großem Potenzial – es braucht kluge Politik, damit dieses Potenzial überall spürbar wird. Der Norden macht es vor, jetzt ist der Süden dran. Es soll kein Teil unseres Landes zurückgelassen werden.“